Guatemala als Auswanderungsland
Gelesen auf der Seite des Auswärtigen Amtes:
Achtung! Durch Covid 19 könnte sich einiges geändert haben. Bevor Sie Maßnahmen zur Auswanderung ergreifen, informieren Sie sich bitte näher im Internet.
Aktuelles
Der am 4. September 2019 von der Regierung ausgerufene vorübergehende Ausnahmezustand wurde am 10. Oktober 2019 um 30 Tage verlängert. Folgende Regionen im Nordosten des Landes sind betroffen: El Estor, Morales, Los Amates, Puerto Barrios und Lívingston (Provinz Izabal); Gemeinden Tactic, Senahú, Tamahú, La Tinta, Tucurú, Cahabón, Panzós, Chahal und Fray Bartolomé de las Casas (jeweils Provinz Alta Verapaz); Gemeinden Río Hondo, Teculután, Gualán und Usumatlán (jeweils Provinz Zacapa); Gemeinden San Agustín Acasaguastlán und San Cristóbal Acasaguastlán (jeweils Provinz El Progreso); Purulhá (Provinz Baja Verapaz), und San Luis (Provinz Petén).
Es ist möglich, dass es in den betroffenen Gebieten zu verstärkten Kontrollen und zu Straßensperrungen durch das Militär oder die Polizei kommt, und dass die Bewegungsfreiheit generell eingeschränkt wird, z.B. auch durch nächtliche Ausgangssperren.
Informieren Sie sich über die lokalen Medien.
Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.
Meiden Sie Demonstrationen und große Menschenansammlungen.
Innenpolitische Lage
In Guatemala-Stadt und anderen großen Städten, aber auch auf dem Land kann es im Fall von Demonstrationen zu Verkehrsbehinderungen wie Straßenblockaden kommen.
Informieren Sie sich über die lokalen Medien.
Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.
Kriminalität
Guatemala verzeichnet eine hohe Kriminalitätsrate. Neben der allgemeinen Straßenkriminalität ist Guatemala auch Schauplatz von Auseinandersetzungen im Bereich der Bandenkriminalität. Die Hemmschwelle beim Einsatz von Gewalt niedrig.
In Guatemala-Stadt ist die Benutzung der roten Stadtbusse gefährlich, die grünen Stadtbusse („Transmetro“) und die blauen Busse („Transurbano“) gelten als relativ sicher. Auf öffentliche Busse werden gelegentlich Überfälle verübt. Überfälle auf Fußgänger und Autofahrer finden zu jeder Tageszeit statt, auch im dichten Berufsverkehr und werden in der Regel von mehreren bewaffneten Tätern gemeinsam begangen. Auch das Geschäfts- und Ausgehviertel „Zona Viva“ der Zone 10, in dem sich die meisten Hotels und Restaurants befinden, ist nicht völlig sicher.
Das Risiko von Überfällen besteht grundsätzlich auch in Touristenzentren wie Antigua, Flores, Tikal und am Atitlán-See. Die Vulkane Acatenango, Santa Maria und Agua sind des Öfteren Schauplätze von Übergriffen auf Touristen.
Widerstand kann bei einem Überfall tragische Folgen haben, da Waffen weit verbreitet sind und die Hemmschwelle niedrig ist.
Willkürliche Maßnahmen durch Sicherheitskräfte sind möglich und können sich auch gegen Ausländer richten.
Seien Sie in größeren Menschenmengen und auch bei Reisen in das Landesinnere besonders vorsichtig und verzichten Sie das Tragen oder Zeigen von Wertsachen.
Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein, Flugscheine und andere wichtigen Dokumente sicher auf.
Klären Sie Ihre Reiseroute vor Reiseantritt über die guatemaltekische Tourismusbehörde INGUAT ab und erbitten Sie ggf. Sicherheitsbegleitung.
Sehen Sie in Guatemala-Stadt von der Benutzung der roten Stadtbusse ab und benutzen Sie die grünen oder blauen.
Meiden Sie einsame Straßen und unbelebte Gegenden nachts unbedingt und möglichst auch tagsüber.
Unternehmen Sie Ausflüge zu den Vulkanen Acatenango, Santa Maria und Agua nur unter Begleitung der Polizei oder lizensierter Führer und auch sonstige Wanderungen oder Trekking-Touren nicht allein.
Leisten Sie bei Überfällen keinen Widerstand und führen Sie möglichst einen kleineren Geldbetrag in einer getrennten Geldbörse und evtl. ein zweites Mobiltelefon mit sich.
Bevorzugen Sie bargeldlose Zahlungen und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen mit.
Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfsersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich oder wenden Sie sich an die Polizei.
Naturkatastrophen
Guatemala liegt in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommen kann.
Der südwestlich von Guatemala-Stadt gelegene Vulkan Fuego zeigt im Laufe des Jahres 2018 wieder mehrfach stark erhöhte Aktivitäten, zuletzt am 17. November 2018. Der Ausstoß von pyroklastischen Strömen führte im Juni/Juli 2018 zu zahlreichen Todesopfern und Evakuierungen.
Durch Erdbeben und Vulkanausbrüche kann es immer wieder zu Straßensperren und Einschränkungen im Flugverkehr kommen.
Von Juni bis Ende November ist in der Karibik und Mittelamerika Hurrikan-Saison. In dieser Zeit ist an den Küsten mit starken Tropenstürmen und heftigem Regen zu rechnen.
Starke Regenfälle können neben Überschwemmungen zu Erdrutschen führen, die die Straßen mehrere Stunden unpassierbar machen. Besondere Gefahr besteht bei Wohngebieten in Tallagen, die von Bergen umgeben sind, sogenannter Barrancos. Dort kann es wegen gravierendender Infrastrukturmängel aufgrund unkontrollierter Bebauung zu Erdrutschen kommen.
Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.
Informieren Sie sich bei der guatemaltekischen Katastrophenschutzbehörde CONRED und des Instituts für Seismologie INSIVUMEH.
Machen Sie sich mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben, Vulkanen und Tsunamis vertraut. Diese bieten die Merkblätter des Deutschen GeoForschungsZentrums.
Verfolgen Sie regelmäßig Wetterberichte und achten Sie auf Sturmwarnungen des National Hurricane Center.
Im Fall einer Sturmwarnung beachten Sie die Hinweise zu Wirbelstürmen im Ausland.
Reiseinfos
Infrastruktur/Verkehr
Es wird von nächtlichen Reisen, auch im eigenen PKW oder Mietwagen, außerhalb der Städte und auf abgelegenen Strecken auf jeden Fall abgeraten. Es besteht eine erhöhte Unfallgefahr u. a. durch unbeleuchtete Fahrzeuge, Schlaglöcher, streunende Hunde oder Hindernisse auf der Straße.
Die Ausschilderung ist schlecht. Öffentliche Überlandbusse sind öfter Ziel von Banden. Viele dieser Busse sind in schlechtem technischem Zustand und haben daher eine beträchtliche Unfallgefahr. Zu den wichtigsten Touristenzentren fahren von der Hauptstadt und von Antigua aus besser gewartete Reise- und Kleinbusse von Reisebüros, die als sicherer gelten.
Nach Unfällen kann der Reisende nicht mit Schadensersatz von Bustransportunternehmen oder Inlandsfluggesellschaften rechnen.
Nur sehr sporadisch aufgestellte Wegweiser und Hinweisschilder machen die Orientierung für Landesunkundige bei Reisen mit Mietwagen schwierig.
Signale am Straßenrand mit der Bitte um Pannenhilfe können Vorwände für Straftaten sein.
Klauseln im Mietvertrag können besonders im Hinblick auf eine obligatorische Selbstbeteiligung und den üblicherweise berechneten „perdida de uso“ (Nutzungsausfall) folgenreich für Touristen sein. Im Schadensfall wird dieser dem Mieter nach Tagessätzen für die Zeit berechnet, in der das Auto voraussichtlich durch Reparatur ausfällt.
Die Tourismusbehörde INGUAT bietet das Programm „Sichere Taxis“ an. Unter der Telefonnummer +502 2421 2810 oder unter der Kurzwahl 1500 können für die Hauptstadt, Antigua und die Anlegestellen der Kreuzfahrtschiffe besonders geprüfte und beim INGUAT registrierte Taxifahrer vermittelt werden. Eine entsprechende Station von INGUAT befindet sich bspw. auch im Flughafen der Hauptstadt. Lizenzierte Taxis erkennt man ansonsten an den Kfz-Schildern, die mit dem Buchstaben „A“ beginnen und einer Lizenznummer, die auf den Seitentüren vermerkt ist.
Nutzen Sie für Fahrten am Tag ein gutes Navigationssystem, z.B. WAZE und seien Sie bei Umleitungen besonders vorsichtig, da Routen unsicher sein können.
Reisen Sie möglichst nicht alleine, sondern in organisierten Gruppen oder mit Reiseleitung.
Hinterlassen Sie bei Tagesausflügen im Hotel eine Nachricht, wohin Sie reisen und wann ungefähr die Rückkehr geplant ist.
Seien Sie bei der Nutzung öffentlicher Busse zurückhaltend und vergewissern Sie sich eines Mindeststandards an Sicherheit, greifen Sie ggf. auf Kleinbusse zurück.
Achten Sie stets auf Ihr Gepäck und lassen Sie es möglichst nicht auf das Dach des Busses verladen.
Halten Sie bei Überlandfahrten nicht aufgrund Signale Dritter an, sondern fahren Sie möglichst bis zur nächsten Polizeiwache oder Tankstelle weiter.
Seien Sie bei Reisen mit Mietwagen besonders vorsichtig und prüfen Sie die Versicherungsbedingungen gründlich.
Vermeiden Sie die Benutzung von Taxis ohne Lizenz und greifen Sie in der Hauptstadt nach Möglichkeit auf die gelben oder grünen „Funktaxis“ (Taxi Amarillo, Taxi Verde) zurück, die nur über Telefon angefordert werden können.
Führerschein
Der deutsche Führerschein ist für touristische Aufenthalte zwar anerkannt, es empfiehlt sich aber die Mitnahme des Internationalen Führerscheins, der stets nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig ist.
Besondere Verhaltenshinweise
Vor dem Fotografieren bzw. Filmen der indigenen Bevölkerung empfiehlt es sich, deren Zustimmung einzuholen. Das Fotografieren von Kindern sollte generell unterbleiben. Hier kommt es immer wieder zu Missverständnissen (Kinderraub etc.) mit der Gefahr, dass die einheimische Bevölkerung aggressiv reagiert.
LGBTIQ
Homosexualität ist nicht strafbar, allerdings gibt es auch keinen gesetzlichen Schutz vor Diskriminierung. Gleichgeschlechtliche Ehen werden nicht anerkannt. Die Toleranz gegenüber LGBTIQ ist in der Hauptstadt gut, in ländlichen Gegenden eher gering ausgeprägt.
Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für LGBTIQ.
Strafrecht
Die guatemaltekische Drogengesetzgebung sieht harte Strafen für Besitz, Konsum und Handel von Drogen vor.
Vermeiden Sie unter allen Umständen, Briefe, Päckchen etc. für andere Personen mit über die Grenze zu nehmen und transportieren Sie sie auch nicht innerhalb des Landes, ohne deren Inhalt zu kennen.
Geld/Kreditkarten
Landeswährung ist der Quetzal (GTQ), Kreditkarten (Visa, American Express, Mastercard) werden in der Regel als Zahlungsmittel akzeptiert. Bargeld kann mit Kreditkarten an den meisten Geldautomaten abgehoben werden. Der Umtausch von US-Dollar ist oft einfacher und günstiger als von Euro, so dass die Mitnahme von Bargeld in US-Dollar empfehlenswert ist.
Landesweit kommt es zu Kredit-/Bankkartenbetrug und Klonen von Kreditkarten, sowohl bei der Benutzung an Geldautomaten als auch beim Bezahlen. Es wird empfohlen, nur Geldautomaten zu benutzen, die durch Kameras, Bankpersonal etc. überwacht werden. Wird die Karte vom Automaten einbehalten, kann es sich um einen Betrugsversuch handeln.
Verwenden Sie Kreditkarten nur vor Ihren Augen und verlangen Sie ggf. einen mobilen Terminal.
Überprüfen Sie regelmäßig die Kontobewegungen
Erstatten Sie im Betrugsfall eine Anzeige bei der guatemaltekischen Polizei.
Einreise und Zoll
Einreise- und Einfuhrbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen zur Einfuhr von Waren erhalten Sie nur direkt bei den Vertretungen Ihres Ziellandes.
Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Webseite des deutschen Zolls und per App „Zoll und Reise“ finden oder dort telefonisch erfragen.
Reisedokumente
Die Einreise für deutsche Staatsangehörige ist mit folgenden Dokumenten möglich:
Reisepass: Ja
Vorläufiger Reisepass: Ja
Personalausweis: Nein
Vorläufiger Personalausweis: Nein
Kinderreisepass: Ja
Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Alle Reisedokumente müssen bei Einreise noch sechs Monate gültig sein.
Visum
Deutsche Staatsangehörige benötigen für Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua für Aufenthalte von bis zu insgesamt 90 Tagen kein Visum.
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Reisepass mit einem Einreisestempel versehen wird. Gerade bei Einreise aus den Nachbarländern über Land ist auf die Einholung des Einreisestempels zu achten, um Schwierigkeiten bei der Ausreise zu vermeiden.
Bei Fehlen des Einreisestempels wird in der Regel ein zeitintensiver Behördengang unter persönlicher Anwesenheit in der Hauptstadt notwendig.
Eine Verlängerung von 90 Tagen kann bei der Einwanderungsbehörde beantragt werden.
Minderjährige
Alleinreisende Minderjährige sollten bei Einreise eine beglaubigte Einverständniserklärung der / des Sorgeberechtigten in deutscher Sprache (mit spanischer Übersetzung) oder in englischer Sprache mit sich führen.
Ein- und Ausreisen über die USA
Für die Ein- und Ausreise über die USA beachten Sie die Einreisebestimmungen für die USA.
Einfuhrbestimmungen
Landes- und Fremdwährung können unbeschränkt ein- und ausgeführt werden, müssen aber ab einem Wert von 10.000 US-Dollar deklariert werden.
Um die Ausbreitung von BSE und der Maul- und Klauenseuche zu verhindern, ist die Einfuhr frischer Produkte tierischer Herkunft (z. B. Fleisch- und Wurstwaren, Milchprodukte, Rohwolle etc.) verboten. Weitere Informationen erteilt die zuständige Behörde: Servicio Nacional de Cuarentena Animal.
Heimtiere
Für Heimtiere sind in jedem Fall ein gültiges Internationales tierärztliches Gesundheitszeugnis, ein Impf- bzw. besser der EU-Heimtierausweis, und Beglaubigungen von Veterinärämtern und der Botschaft Guatemalas erforderlich, so dass diese in jedem Fall kontaktiert sollte.
Gesundheit
Aktuelles
Die WHO hat im Januar 2019 das Verzögern oder Auslassen von Impfungen zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärt. Insbesondere der fehlende Impfschutz gegen Masern birgt bei international steigenden Fallzahlen ein hohes Risiko.
Überprüfen Sie im Rahmen der Reisevorbereitung Ihren sowie den Impfschutz Ihrer Kinder gegen Masern und lassen diesen ggf. ergänzen.
Impfschutz
Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Bei der Einreise aus Gelbfieber-Endemiegebieten ist der Nachweis einer Gelbfieberimpfung ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Das gilt auch für Transitaufenthalte von mehr als zwölf Stunden in einem Gelbfiebergebiet.
Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A und Polio, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.
Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.
Zika-Virus-Infektion
Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.
Beachten Sie für Ihre Reise die Empfehlungen im Merkblatt Zika-Virus-Infektion.
Dengue-Fieber
Dengue-Viren werden in vielen Teilen des Landes durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie gegen Dengue-Fieber, siehe auch Merkblatt Dengue-Fieber.
Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
Chikungunya
Aktuell gibt es, ausgehend von der Karibik Insel St. Martin im Januar 2014 wie in anderen Gebieten der Region inzwischen auch Fälle von Chikungunya in Guatemala.
Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe auch Merkblatt Chikungunya-Fieber.
Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
Malaria
Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe auch Merkblatt Malaria.
Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.
Es besteht ganzjährig ein mittleres Übertragungs-Risiko (p. falciparum ca. 1%) in ländlichen Gebieten unterhalb von 1.500 m Höhe insbesondere im Department Zacapa im Grenzgebiet zu Honduras.
Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:
Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).
Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz.
Je nach Reiseprofil ist neben der notwendigen Expositionsprophylaxe zudem eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Hierfür sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich.
Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner.
Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird empfohlen.
Poliomyelitis (Kinderlähmung)
2019 wurden in Guatemala in zwei Umweltproben vakzine-abgeleiteten Polioviren nachgewiesen. Fälle bei Menschen wurden bisher nicht berichtet. Alle Reisenden sollten einen kompletten Impfschutz gegen Polio mit Auffrischimpfungen alle 10 Jahre besitzen. Weiterführende Informationen finden Sie im Merkblatt Polio-Impfung bei Auslandsreisen.
Leishmaniasis
Die kutane und mukokutane Form kommt in vielen Teilen des Landes vor. Die einzelligen Parasiten werden ebenfalls durch Mücken übertragen. Auch in dieser Hinsicht ist ein Schutz vor Mücken empfehlenswert (s. o.).
Leptospirose
Ganzjährig kann die Leptospirose vereinzelt durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen werden. Diese bakterielle Infektion verläuft meist wie ein milder grippaler Infekt, kann in seltenen Fällen jedoch auch zu schwerwiegender Beteiligung der Leber und Nieren führen. Bei zu erwartender Exposition kann im Einzelfall nach sorgsamer Risikoabwägung durch einen Reise- bzw. Tropenmediziner eine medikamentöse Prophylaxe mit Doxycyclin erwogen werden.
Trypanosomiasis („Mal de Chagas“)
In Guatemala kann durch Ausscheidungen von Raubwanzen, die in Ritzen einfacher Behausungen in ländlichen Regionen leben, die amerikanische Trypanosomiasis (Chagas) übertragen werden. Diese können sowohl durch den Biss infizierter Wanzen oder seltener durch verunreinigte Frucht- bzw. Zuckerrohrsäfte aufgenommen werden. Einen Schutz gegen Bisse können korrekt angebrachte Bettnetze bieten. In der akuten Erkrankungsphase stehen grippeähnliche Symptome und u.U. eine Schwellung des Augenlides im Vordergrund. Bis zu Jahre nach der Infektion können z.T. gravierende Organveränderungen am Herzen und des Verdauungstraktes auftreten. Insgesamt ist das Risiko für Reisende, an Chagas zu erkranken, sehr gering.
Nutzen Sie zum Schutz gegen Bisse korrekt angebrachte Bettnetze.
HIV/AIDS
Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.
Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.
Medizinische Versorgung
Insgesamt ist die Gesundheitsversorgung gerade in ländlichen Gebieten Guatemalas häufig nicht mit in Deutschland herrschenden technischen und hygienischen Standards vergleichbar. Planbare Eingriffe sollten nach Möglichkeit daher in Deutschland erfolgen.
Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Krankenversicherung ab, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen werden (z. B. notwendiger Rücktransport nach Deutschland im Krankheitsfall, Behandlung bei Privatärzten oder in Privatkliniken). Ausführliche Informationen bietet die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland.
Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen, siehe Merkblatt Reiseapotheke.
Lassen Sie sich vor einer Reise durch tropenmedizinische Beratungsstellen, Tropenmediziner oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen, auch wenn Sie aus anderen Regionen schon Tropenerfahrung haben. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss:
Alle Angaben sind zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes.
Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten.
Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung.
Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.
Gelesen auf Livestyleluxurybrigade.com:
RATGEBER: Auswandern oder nicht? Martin aus Guatemala
Hier findest du Martin’s Antworten!
Viele von uns haben sich schon einmal gefragt ob AUSWANDERN nicht eine Option wäre. Hier stellen sich viele Fragen. Antworten gibt es wenige.
Im Gegenteil, mehr Fragen werden aufgeworfen.
Ich weiss wovon ich spreche, denn ich bin Österreicher und lebe jetzt 14 Jahre in Lateinamerika. Mein Bericht ist sehr persönlich.
Wild und naturbelassen. Guatemala’s Landschaften sind vielfältig.
Warum will jemand aus Österreich auswandern?
Viele Menschen haben Probleme und hoffen mit einem radikalen Ortswechsel ein neues Leben beginnen zu können. Das kann leicht daneben gehen, denn wenn man nicht genug finanziellen Hintergrund hat und im Ausland arbeiten muss stellt sich der Alltag und die damit verbundenen Probleme schnell wieder ein. Ich könnte leider viele Geschichten über solche Menschen erzählen, die dann zähneknirschend und oft mit großem finanziellen Verlust wieder nach Österreich zurückgekehrt sind.
Andere wollen andere Länder kennen lernen, können es sich aber nicht leisten mehr als einen Urlaub im Ausland zu verbringen. Für diese Gruppe empfiehlt es sich einen befristeten Job zu suchen und am Besten in Österreich nicht gleich alle Zelte abzubrechen.
Einige suchen eine neue Herausforderung und wollen über den Tellerrand des immer noch sehr sicheren Europa hinausblicken. Dazu gehört Mut und Selbstvertrauen, doch meiner Erfahrung nach sind das die Menschen, die dann im Ausland auch wirklich Fuß fassen und sich eine neue und glückliche Existenz aufbauen können.
Manche haben genug Ersparnisse auf der Seite und suchen einen passenden Platz für die ALTEN TAGE.
Persönlichen Erfahrungen
Ich wollte eigentlich nie auswandern. Ich liebe Österreich und Europa. Sogar große Reisen waren nicht mein Ziel. Es gibt doch so viele tolle Destinationen in Europa die ich noch immer nicht kenne.
Ausschlaggebend war dann für mich der Besuch einer Bekannten. Sie zeigte uns (meiner Frau und mir) Fotos von Guatemala. Sie hat da vier Jahre lang gearbeitet und war total fasziniert von Land und Leuten und dem neuen Horizont den sie dort erleben konnte.
Vulkanische Aktivitäten sind keine Seltenheit.
Meine Frau war begeistert. Ich hatte nach vielen Jahren harter Arbeit in Österreich endlich meine eigene kleine Firma aufgebaut und mit meinen damals schon 43 Jahren eigentlich kein Interesse. Dann kam ein Angebot aus Guatemala. Ich war fasziniert aber immer noch nicht wirklich interessiert. Ich war zu dem Zeitpunkt noch nie da und musste bei Google suchen wo das denn genau liegt. Ich war nie zuvor irgendwo in Lateinamerika, was die Sache noch spannender machte. Meine Frau war aber so überzeugend, dass wir beschlossen haben den Schritt zu tun. Ich habe den Job mit dem ganzen damit verbundenem Risiko angenommen. Wir haben unser ganzes Hab und Gut gepackt, unsere Wohnung in Wien aufgegeben und sind nach Guatemala übersiedelt. Ich bereue das nicht – keinen Schritt.
Bessere Lebensqualität?
Über dieses Thema kann man natürlich streiten. Die Sicherheitslage in Österreich ist natürlich sicher prinzipiell besser, aber auch in Österreich gibt es Orte die man besser nicht oder zumindest nicht nachts aufsucht. In Guatemala ist das nicht anders. Wichtig ist es Informationen rechtzeitig einzuholen. Auch politisch ist es in Österreich natürlich stabiler, wobei ich in den letzten Jahren jedoch einen Trend verfolgen muss, der mir zu Denken gibt, ob Österreich nicht auch irgendwie als Bananenrepublik einzustufen ist.
Da leben, wo andere Urlaub machen
Guatemala bedeutet Freiheit pur – Baden am Wasserfall
Sonst stellt sich die Frage was man unter besserer Lebensqualität versteht. Für uns war es ein großes Plus in Guatemala viele Dinge auf kleinstem Raum erleben zu können. Am Freitag nachmittags in 2 Stunden von der Hauptstadt an den Pazifik fahren und da das Wochenende zu Billigpreisen zu verbringen ist kein Problem. In 1 ½ Stunden zum aktiven Pacayavulkan zu fahren und dort die Lava zu bestaunen ist ein beliebtes Ausflugsziel. Um mitten in den Regenwald zu fahren braucht man auch nicht viel länger als zwei Stunden und in vier Stunden steht man am Atlantikstrand. In 1 Stunde kommt man mit kleinen, erschwinglichen Flugzeugen sogar mitten in den Dschungel um die Pyramiden von Tikal bestaunen zu können.
Guatemala – Natur pur
Guatemala ist grün.
Überall ist die Natur saftig und grün und besonders in den ländlichen Gegenden sind die Menschen meist sehr freundlich. Tourismus gibt es, aber man findet noch viele Strände und Plätze die noch sehr unberührt sind. Die medizinische Versorgung ist teilweise besser als in Europa und mittlerweile gibt es hier auch praktisch alles zu kaufen was das Herz begehrt. Jeden Tag frische tropische Früchte und frisches Gemüse zu Spottpreisen zu erstehen und zu genießen, das Haus mit vielen Pflanzen und Blumen zu schmücken und mehr oder weniger im ewigen Frühling zu leben, all das war für uns bessere Lebensqualität.
Mit einem gewissen Kulturschock muss man natürlich rechnen. In unserem Fall war er aber nicht so schlimm, da wir uns schnell eingelebt haben. Allgemeine Ratschläge zum Auswandern gibt es nur wenige, denn alle Länder haben ihre Besonderheiten.
Tipps für Lateinamerika
Geduld mitbringen. Hier ticken die Uhren einfach anders. Was heute nicht erledigt werden kann passiert eben morgen, oder übermorgen, oder nächste Woche. Das gilt für Handwerker so wie für Behörden- oder Bankwege. Auch bei privaten Einladungen ist es durchaus üblich, dass die Gäste möglicherweise ein oder zwei Stunden später erscheinen als vereinbart und dann vielleicht auch noch nicht eingeladene Freunde oder Familienmitglieder mitbringen.
Rechtzeitig möglichst viele Informationen über Visum, Recht und Gepflogenheiten des Landes einholen. Dazu gehören auch die Informationen über Vorbedingungen um ein Bankkonto aufmachen zu können, ein Auto anzumelden oder ein Grundstück zu kaufen.
Ich bin mit einem spanischen Minimalwortschatz (cerveza – Bier, vacaciones – Urlaub ? in Guatamala angekommen und habe es geschafft. Trotzdem empfehle ich jedem sich bereits in Österreich Grundkenntnisse der Landessprache anzueignen.
Besser erst auswandern, wenn man bereits eine Anstellung in Guatemala gefunden hat. Die Löhne sind teilweise viel geringer als in Österreich und in die Lage zu kommen aus finanziellen Gründen irgendeinen Job annehmen zu müssen trägt sicher nicht zu einem besseren Lebensgefühl bei.
Von Beginn an Bekanntschaften mit Einheimischen suchen. Alle meine Bekannten, die sich von Anfang an praktisch nur mit anderen Auslandsösterreichern getroffen haben waren bald sehr isoliert und nicht so glücklich mit ihrem Leben in Guatemala.
Und nicht zuletzt: Bringen Sie viel Neugierde mit. Wir haben in den ersten drei Jahren bereits wesentlich mehr Destinationen in Guatemala gesehen als viele Einheimische und andere Österreicher, die bereits seit mehr als 20 Jahren dort gelebt haben. So haben wir nicht nur viel mehr erlebt als andere, sondern auch viel schneller Anschluss gefunden und die Mentalität der Menschen und das Leben in Mittelamerika von einer ganz anderen Seite kennengelernt.